Das Quedlinburger Rathaus ist eines der ältesten Rathäuser in Mitteldeutschland. Sein Kern geht auf den Anfang der 14. Jahrhunderts zurück. Die erste Erwähnung ist aus dem Jahr 1310 überliefert. 1615/16 und 1898 bis 1901 fanden umfangreiche Umbauten statt. Das Rathaus befindet sich auf dem Marktplatz. Der Marktplatz ist umrahmt von zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz befindet sich auch die Figurengruppe „Münzenberger Musikanten“. Ein Großteil der Bewohner des Münzenbergs verdienten sich im Laufe der Jahrhunderte als Musikanten ihren Lebensunterhalt.
1615/1616 und von 1898 bis 1901 fanden weitgehende Umbauten statt, die das heutige Erscheinungsbild prägen. So entstand 1615/1616 die noch heute bestehende Fassade. Statt der alten gotischen Spitzbogenfenster wurden die paarweisen rechteckigen Fenster eingefügt. Die Fassade erhielt ursprünglich einen weiß gekalkten Rauputz, die Fenstergewände wurden hiervon durch eine graugrüne Farbgebung mit schmaler schwarzer Umrandung abgesetzt. Der ursprünglich an der westlichen Giebelseite befindliche Eingang wurde auf die zum Markt zeigende Südseite verlegt. An dieser Stelle befand sich bis dahin die Ratsapotheke. Der westliche Zugang blieb jedoch zunächst noch erhalten und wurde erst 1862 vermauert. Zu dem 1616 entstandenen neuen Portal führt eine Freitreppe mit sieben Stufen. Das Portal ist von Säulen gerahmt und verfügt über Sitznischen. Überliefert ist, dass der das Portal ausführende Steinmetz mit 42 Talern und 18 Groschen bezahlt wurde. Im Aufsatz oberhalb des Portals befindet sich als Brustschild eines schwarzen Reichsadlers das Quedlinburger Stadtwappen und krönend Abundantia, die römische Göttin des Überflusses. Die Figur der Abundantia wurde für 22 Taler vom Bildhauer Georg Stier geschaffen. Links des Portals wurde 1922 eine Tafel zur Erinnerung an die erste urkundliche Erwähnung der Stadt im Jahr 922 durch Heinrich I. angebracht.
Wikipedia – Rathaus Quedlinburg