Bei regnerischen Wetter geht es heute an den Rand des Harzes zur Welterbestadt Quedlinburg. Von Berlin ist die Stadt mit einem Umstieg und in 3 Stunden gut zu erreichen. Da man einmal in der Stunde die Strecke fahren kann, ist eine flexible Reiseplanung ohne auf die Uhr schauen zu müssen möglich.
Hinweis: Wie ich leider erst in Quedlinburg mitbekommen habe ist dort Montags mehr oder weniger Ruhetag. Und bei vielen Museen und Kirchen deshalb am Montag leider keine Besichtigung möglich. Doch auch an diesem Ruhetag hatte sich ein besuch gelohnt (Nachtrag).

7:40 Uhr – Start heute mit der Ringbahn am S-Bhf Landsberger Allee. Es muss nicht überall so ein Takt wie in Berlin beim ÖPNV sein. Doch nur eine gute ÖPNVnutzbarkeit ist ein Argument für den ÖPNV. Die Ringbahn umschließt wie ein Ring das Berliner Stadtzentrum und bildet die Grenze zu den Außenbereichen von Berlin.






8:00 Uhr am Ostkreuz der Umstieg in den Regio. Die Verspätung von 5 Minuten lässt etwas Zeit die Gestaltung zu geniessen. Mit dem RE1 geht es erstmal über die Stadtbahn, Potsdam, Brandenburg bis Magdeburg. Beim RE1 gilt es zu beachten, dass er eine der wichtigsten Regioverbindungen für Pendler zwischen Frrankfurt/Oder und Magdeburg ist. Zusätzlich verbindet er zahlreiche Universitätsstandorte. Wenn möglich sollte man seine Fahrten außerhalb des Berufs- und Studentenverkehrs planen.
Interessanterweise hat man alle Bahnsteige ausser den für die Züge auf der Stadtbahn überdacht. Ein absoluter Netvfaktor bei Regen. Und eindeutig keine durchdachte Planung, wenn die Bedeutung dieses Bahnsteiges bedenkt.
Ostkreuz ist ein Bahnhof mit langer Geschichte. Der Bahnhof wurde selbst macht gut gepflegten und ordentlichen Eindruck. Es dürfte kein kleiner Aufwand sein den am stärksten frequentiersten Bahnhof von Berlin in Schuss zu halten. Komplett neuerrichtet wurde er bei laufenden Betrieb des alten Ostkreuz zwischen 2006 bis 2016. Ostkreuz bietet gute Umstiegsmöglichkeiten von der Ringbahn (S-Bahn-Ring) zur Stadtbahn mit S-Bahn und Regional- und Fernbahn. Der Bahnhof ist sehr übersichtlich. Direkt vor den Toren des Bahnhofs befindet sich Friedrichshain mit zahlreichen Kneipen, Cafès und vielen mehr. Die früher nackten und sehr unansehnlichen Betonwände wurden inzwischen optisch durch Wandbilder zur S-Bahngeschichte und Geschichte des Ostkreuz aufgewertet. An das alte Ostkreuz erinnert nur noch der Wasserturm und der „Galgen“. Der Galgen ist der Übergang zwischen den einzelnen Bahnsteigen der Stadtbahn.
Die Stadtbahn ist eine von drei Hauptachsen des S-Bahn und Eisenbahnverkehrs in Berlin. Auf dieser durchquert man Berlin durch das Zentrum über Ostkreuz, Ostbahnhof, Alexanderplatz, Zoo und Wannsee. Der Nord-Südtunnel durchquert Berlin von Südkreuz bis Gesundbrunnen und wird bisher nur von der Eisenbahn genutzt. Und kreuzt die Stadtbahn am Hauptbahnhof. Die S-Bahn nutzt hier den Tunnel zwischen Südkreuz und Gesundbrunnen. Über Potsdamer Platz kann man bequem auf dEn Nord-Süd-Tunnel der Eisenbahn umsteigen. Und am Bahnhof Friedrichstraße geht es bequem auf die Stadtbahn mit Eisenbahn und S-Bahn.
8:50 Uhr – Werder (Havel) berühmt für Ketchup, Wein und Baumblütenfest liegt es idyllisch an der Havel und ist auch immer einen Ausflug wert. Doch wieso straft man auch diese Stadt mit einem so unansehnlichen Bahnhofsgebäude.
9:00 Uhr – für den Zustand der Zugtoiletten sind auch Fahrgäste mitverantwortlich.
9:10 Uhr – Beim Blick auf märkischen Wälder wird es Zeit für einen Kaffee. Macht auch mehr Sinn als vergeblich auf Netzabdeckung auf einer der Bahnhauptstrecken zu hoffen
10:05 Uhr – Umstieg in Magdeburg auf den RE11 von ABELLIO. Ein Fahrgast ist erstaunt, dass ein RE auch klein sein kann. Das E sagt jedoch nichts über die Größe aus, sondern nur etwas über die Unterwegsbahnhöfe. Bei einem Regionalexpress (RRE) werden jedoch nur einzelne Bahnhöfe ausgelassen. Über die Zuggröße entscheidet die Auslastung und am ende auch die Bestellung der Politik für die Bahnverbindung.
mit einen kleinen aber zeitgemäß ausgestatteten Regio geht es weiter. Fahrscheinautomat, WLAN und sogar Steckdosen mit USB-Ladefunktion erfreuen immer, sind aber auch im 21. Jahrhundert leider noch kein Standard bei Reisen mit Zügen.
11:25 Uhr – Ankunft in Quedlinburg nach etwa 4 Stunden Fahrt aus dem Berliner Stadtzentrum. Aktuell wird der Bahnhof erneuert und ähnelt etwas einer Baustelle. Sobald die Bauarbeiten fertig sind, stehen u.a. zwei Fahrstühle zur Verfügung. Der Durchgang von Gleis2 zum Bahnhofsplatz wurde mit Wandbildern zu Quedlinburg verschönert. Auch die Behelfsbrücke zwischen Gleis2 und Gleis1 wurde optisch aufgewertet, leider keine Selbstverständlichkeit.
Optisch macht die Bahnhofshalle einiges her. Und die bereitgestellten Tische und eine Couch geben der Halle einen gemütlichen Touch. Die Bahnhofshalle ist jedoch nur bis ca. 17:30 Uhr geöffnet. Die Bushaltestellen vorm Bahnhof sind leider ohne Wartebereich. Leider wurde beim Gleis1 an keine Sitzmöglichkeit für die Wartezeit gedacht.
Da Quedlinburg sich als Welterbestadt bezeichnet und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört sind die Erwartungen hoch. Wird Quedlinburg mit historischer Altstadt, Abteigarten, Münzenberg und anderen Sehenswürdigkeiten die Fahrt wert gewesen sein? Vorab nur soviel – die Fahrt hatte sich definitiv gelohnt und Quedlinburg als eine Stadt gezeigt die ihr Welterbe pflegt und gut präsentiert.
Rückfahrt nach Berlin
19:40 Uhr Rückfahrt nach Berlin. Quedlinburg ist eine Stadt die ihr Erbe pflegt. Gerne wäre ich noch länger geblieben in der Welterbestadt, doch um so mehr werde ich mich auf den nächsten Besuch freuen. geschafft habe ich heute „nur“ ein Besuch auf den Münzenberg mit dem Museum zum ehemaligen Kloster, dem Schlossberg, einen Rundgang durch die historische Innenstadt, die Abteigärten und die Basilika St. Wiperti. Und fast hätte ich noch den Ökogarten und die Überreste der beiden Stadtmauern von historischer Altstadt und historischer Neustadt vergessen. Und Volksmaus erinnert mich noch an den Marktplatz mit dem schönen Rathaus.
Wegen der Bauarbeiten heißt es erstmal auf Gleis2 gehen um dann Treppensteigend über die Behelfsbrücke am anderen Ende zu Gleis1 zu kommen. Der Übergang zu Gleis1 ist schön gestaltet. Für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen sind Bahnhöfe im Umbau eindeutig wenig ungeeignet. Negativ machen sich nach einen langen und anstrengenden Tag auch die fehlenden Sitzmöglichkeiten auf Gleis1 bemerkbar. Und da die Sonne scheint vermisse ich auch kein Wartehäuschen, wie es definitv bei Regen der Fall wäre.
Kurz vor meiner Abfahrt fährt der Dampfzug des Quedlinburger-Brocken-Express (Sonderzug – kein 9Euroticket) ein. Leider kann ich die Fotos dazu nur aus dem Fenster meines Regios machen. Gespannt bin ich schon wie der Bahnhof nach Abschluss der Bauarbeiten sein wird. Anders als auf meiner Hinreise heißt es auf der Rückreise ein kleinen Umstieg in Halberstadt machen, was sich jedoch nur gering auf die Reisezeit auswirken sollte,


20:00 Uhr Umstieg in Halberstadt. Erst der Anblick der alten Dampflok bei der Abfahrt in Quedlinburg und nun ein andere älterer Zug. Man merkt den Unterschied und hört ihn – und besser kann es kaum werden.
Die Abfertigung erfolgt ganz klassisch mit Pfeife. Die Ansagen der Stationen gibt es in diesem Zug nicht vom Band und automatisiert wie sonst. Eine sympathische Stimme der man den Spaß an der Arbeit anmerkt sagt die Stationen an. 😍😍😍Ok – Ich bin schon etwas älter und man merkt dem Zug die fehlende Bequemlichkeit moderner Züge an, aber ein Genuss kann es trotzdem sein. Das Rattern der von einer betagten aber kraftvollen Diesellok gezogenen Wagons bei geöffneten Fenster hat einen gewissen Charme und weckt Erinnerungen an längst vergangene Reisen und als man in seiner Kindheit selbst diese Muskelpakete von Loks einmal fahren wollte. Natürlich kann Volksmaus in seiner Jugend die Schönheit dieser älteren Züge nicht richtig würdigen, aber was versteht die Jugend schon davon? Wobei auch Volksmaus zugeben muss, dass diese Fahrt schon einen besonderen Charme hat.
21:10 Uhr – in Magdeburg ist heute der letzte Umstieg vor Berlin. Beim Ausstieg mussten die Türen des Wagons von Hand geöffnet werden, liegt es am Alter des Waggons oder gingen die schon immer so schwer auf? Die Automatiktüren der heutigen Zeit haben schon ihren Vorteil. Die Fahrt im nostalgischen „Oldiezug“ hat zwar Spaß gemacht – doch die modernen Züge haben auch ihre Vorteile. Der Regio zurück nach Berlin ist gut gefüllt, so wie es beim RE1 immer zu erwarten ist.
23:00 Uhr Ausstieg am Alexanderplatz – ein langer Tag geht zu Ende.
Doch leider endete er weniger schön. In Magdeburg war der RE1 zwar voll aber sauber. Auch das Durchgangsabteil zum nächsten Waggon. Bis dann ein völlig besoffener Vollassi erst sein Bier nicht mehr in der Hand und dann auch nicht in der Blase halten konnte. Und es dort stank und aussah wie wahrscheinlich in seinem Kneipenklo.
Er erzählt etwas davon, dass die Bahn schuld sei weil die Toilette nicht funktionieren würde. Nur sein Pech, dass ich auf dieser war und sie funktionierte. Sie war sogar sauber und gut gestaltet.
Er steigt leider auch am Alex aus. So das die anderen Fahrgäste mal wieder sagen die Bahn ist schuld. Die Mitarbeiter der Bahn seien für dieses verdreckte Durchgangsabteil verantwortlich. Tut mir leid aber für das Benehmen der anderen Fahrgäste sind sie nicht verantwortlich.
oder glaubt ihr es macht den Eisenbahner Spaß durch versiffte Abteile zu gehen? Meint ihr es macht den Reinigungskräften Spaß die Bahnhöfe und die Züge wieder sauber zu machen?
Falls ihr euch manchmal fragt warum die Züge und Bahnhöfe aussehen wie eine Müllkippe und riechen wie ein versifftes Klo, die Reinigungskräfte der Bahn können nicht überall sein um irgendwelchen Vollassis Hinterherzuräumen und hinter ihnen her zu wischen.